Als ich im vorletzten Beitrag ein Zitat aus »Fight Club« verwendet habe, kam mir die Idee, diesem grandiosen Film einen ganzen Beitrag zu widmen. Wer den Film noch nicht kennen sollte, keine Sorge hier gibt’s keinen Spoiler-Alarm, sondern nur tolle Zitate.

1. »Das ist dein Leben und es endet Minute für Minute.«

Jede Minute, die ich für Ärger und Unzufriedenheit einsetze, ist eine verlorene Minute meines Lebens. Mit jedem einzelnen Augenblick sterbe ich ein Stückchen mehr. Zeit lässt sich nur an Parkuhren kaufen. Verflogene Zeit ist unwiderruflich verloren.

Nutze also jede Minute deines Lebens so gut wie möglich. Ganz nach deinem Ermessen. Mache das, was du für richtig hältst. Ignoriere einfach mal die Erwartungshaltung anderer Menschen. Du bekommst deine verlorene Zeit nicht wieder.

2. »Erst nachdem wir alles verloren haben, haben wir die Freiheit, alles zu tun.«

Keine Verpflichtungen, keine Erwartungen - ein romantisch verklärtes Wunschbild von ultimativer Freiheit. Doch es bedeutet unter Umständen auch ein Leben in Einsamkeit, was ich persönlich jetzt auch nicht so erstrebenswert finde.

Doch wieso nicht ab und zu ein Risiko eingehen? Wieso nicht die gesellschaftlich oder selbst auferlegten Ketten sprengen und etwas Verrücktes und Neues wagen? Wieso Loslassen nicht auch mal positiv wahrnehmen, statt Verlust immer nur mit einer Vermeidungshaltung zu begegnen?

3. »Fühl dich nie vollständig! Ich sage: Schluss mit der Perfektion! Ich sage: Entwickeln wir uns! Lass die Dinge einfach laufen!«

Perfektion ist lähmend. Wie oft wage ich mich nicht an Neues heran aus Angst, dass es mir nicht perfekt gelingt. Ich lasse Ideen unvollendet oder verwerfe sie komplett, weil das erträglicher ist als die Vorstellung, das Ergebnis könnte meinem Perfektionsanspruch nicht genügen.

So ein Bullshit! Gut ist gut genug. Einfach machen und versuchen ist so viel besser, als gar nichts zu tun. Ja, vielleicht scheitert der Versuch, doch was ist schon dabei? Scheitern birgt die Chance, etwas Neues zu lernen. Von Selbstzweifeln gelähmt gar nichts zu tun, birgt nur die Chance, später zu bereuen, etwas nicht gewagt zu haben.

4. »Alles, was du hast, hat irgendwann dich.«

Eine perfekt eingerichtete Wohnung, die eine Wohlfühlatmosphäre und Hochklassigkeit ausstrahlt. Bestimmt eine traumhafte Vorstellung. Doch was ist der Preis?

Alles, was du hast, hat irgendwann dich.

Eine große Wohnung bedeutet hohe Unterhaltungskosten. Aus Angst vor Beschädigung und Verlust schließt du Versicherungen ab für die hochwertigen Möbel, den Neuwagen oder teuren Schmuck. Du schiebst Überstunden, um deinen hohen Lebensstandard zu finanzieren und hast eigentlich gar keine Zeit, dich an deinem schicken Zuhause zu erfreuen. Deine wenige freie Zeit verbringst du damit, Dekoartikel abzustauben und darüber nachzudenken, wie dein Zuhause und dein Leben noch besser sein könnten. Du lebst in ständiger Sorge, dein wertvolles Eigentum könnte beschädigt oder geklaut werden. Je mehr du besitzt, desto größer deine Verlustangst.

Das mag jetzt vielleicht ein bisschen überspitzt dargestellt sein. Doch irgendwie steckt so ziemlich jeder Mensch in der Spirale der wachsenden Ansprüche an den eigenen Lebensstandard. Wie wär’s mit ein bisschen weniger vom Unwichtigen und dafür ein bisschen mehr vom Wesentlichen? Zeit ist deine wertvollste Ressource, schöne Erinnerungen deine kostbarsten Sammlerstücke.

5. »Durch die Werbung sind wir heiß auf Klamotten und Autos. Machen Jobs, die wir hassen. Kaufen dann Scheiße, die wir nicht brauchen.«

Brauchst du die Dinge, die du kaufst, wirklich? Oder wurdest du bloß von der Werbung manipuliert und/oder lechzt nach gesellschaftlicher Anerkennung durch Statussymbole? Sich diese Frage ehrlich zu beantworten, ist nicht unbedingt leicht, aber sinnvoll.

Mehr dazu hier:
Brauche ich das wirklich? - Teil 1: Kampf den Selbsttäuschungen

6. »Du bist nicht dein Job. Du bist nicht das Geld auf deinem Konto. Nicht das Auto, das du fährst. Nicht der Inhalt deiner Brieftasche. Und nicht deine blöde Cargo-Hose. Du bist der singende, tanzende Abschaum der Welt!«

Wer bist du eigentlich hinter deiner alltäglichen Fassade? Wer wärst du ohne deine Konsumgüter und deinen gesellschaftlichen Status? Was für ein Mensch steckt hinter deinem aufpolierten Ego? Deine wertvollen Besitztümer kannst du nicht mit ins Grab nehmen. Kümmere dich lieber um das Wesentliche. Darum, welcher Mensch du sein und was für ein Vermächtnis du hinterlassen möchtest. Definiere dich nicht über deine Besitztümer!

7. »Auf den Nullpunkt kommen, ist kein Wochenendurlaub. Kein verdammtes Seminar. Hör auf, alles kontrollieren zu wollen. Lass einfach los! Lass los!«

Wenn du glaubst, alles kontrollieren zu können, ist das eine Illusion. Es wird immer unvorhergesehene Ereignisse in deinem Leben geben. Und sei es nur das Wetter, das für einen Überraschungsmoment sorgt. Vergiss neben all den Plänen und Sorgen nicht, ab und zu einfach zu leben.

8. »Zuerst musst du wissen, nicht fürchten, sondern wissen, dass du einmal sterben wirst.«

Fürchte dich nicht vor deiner Sterblichkeit. Klar, das ist leichter gesagt als getan. Doch Endlichkeit misst allem mehr Bedeutung bei. Glaubst du, du wüsstest es noch zu schätzen, wenn du etwas für immer in Hülle und Fülle haben könntest? Akzeptiere, dass alles vergänglich ist, inklusive dir selbst. Nutze deine begrenzte Zeit, wie du allein es für richtig hältst.

Mehr dazu hier:
Vergänglichkeit als Kompass

Frau Lyoner


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