Lenkst du dein Smartphone oder lässt du dich ablenken?

  • Oh, eine neue Nachricht.
  • Wie wird denn das Wetter morgen eigentlich?
  • Nur mal kurz Instagram/Twitter checken.
  • Scroll, scroll, scroll…

Hand auf’s Herz, dieses nur mal kurz kennst du vielleicht auch, oder?

Digitaler Minimalismus?

Don't scroll your life away.

Vor ein paar Tagen hat Jasmin von minimalismus.jetzt auf ihrem Instagram Kanal eine Challenge zum Thema Digitaler Minimalismus ausgerufen. Darunter können natürlich sehr viele unterschiedliche Aspekte fallen. Mich persönlich hat diese Challenge dazu angeregt, (mal wieder) über meine Smartphone-Nutzung nachzudenken. Einige Dinge habe ich für mich bereits erfolgreich etabliert, bei anderen sehe ich noch großes Verbesserungspotenzial. In diesem Artikel möchte ich dir acht Impulse für eine achtsamere Smartphone-Nutzung mitgeben.

Acht Tipps für weniger Ablenkung und Reizüberflutung durch das Smartphone

#1: Deaktiviere Social-Media-Benachrichtigungen

Musst du wirklich immer sofort darüber informiert werden, wenn dein Bild/Tweet/Whatever ein Like oder Kommentar erhalten hat? Ich habe auf meinen Social-Media-Kanälen schon seit einer ganzen Weile alle Formen von Push-Benachrichtungen deaktiviert und lebe sehr gut damit. Statt mich mehrfach am Tag von Push-Benachrichtigungen ablenken zu lassen, entscheide ich aktiv, wann ich auf einen meiner Social-Media-Kanäle schaue, um Reaktionen auf meine Aktivitäten einzusehen.

#2: Stoppe die Newsletter-Flut

Wo auch immer dieser Newsletter oder diese E-Mail-Benachrichtigung jetzt herkommt, offensichtlich hatte ich mal irgendwo ein Häkchen gesetzt. Auch du wirst das kennen. Lange Zeit habe ich solche E-Mails, die ich eigentlich gar nicht lesen wollte, einfach nur gelöscht. Das Problem dabei: Die kommen relativ schnell wieder. Mittlerweile mache ich mir die Mühe bei nicht (mehr) erwünschter elektronischer Post, den Unsubscribe-Link zu suchen, um langfristig Ruhe zu haben.

#3: Konfiguriere all deine Push-Benachrichtigungen

Wenn du dich erst einmal um die Social-Media-Benachrichtigungen gekümmert hast, ist es nicht unwahrscheinlich, dass dir plötzlich auffällt, welche diversen anderen Apps dir mehr oder weniger regelmäßig furchtbar wichtige Dinge mitteilen wollen. Hier kannst du ähnlich vorgehen wie bei den nicht (mehr) erwünschten E-Mails. Wenn die nächste unerwünschte Push-Benachrichtigung auf deinem Smartphone aufploppt, wische sie nicht einfach nur weg, sondern deaktiviere sie direkt. Oftmals kannst du Push-Benachrichtigungen in den Einstellungen der App selbst deaktivieren. Manche Apps sind allerdings sehr redefreudig und müssen über die Smartphone-Systemeinstellungen dazu gezwungen werden, einfach mal das Mundwerk zu halten.

#4: Lass dir Zeit beim Beantworten von Nachrichten

Mein Smartphone ist eigentlich so gut wie immer stumm geschaltet, außer ich erwarte einen Anruf. Daher erhalte ich für Messenger-Nachrichten nach wie vor Push-Benachrichtigungen. Allerdings lasse ich mir keine Vorschau der Nachrichten mehr anzeigen, sondern lediglich die Information über eingegangene Nachrichten.

Ganz ehrlich, auch mit Smartphone musst du nicht immer sofort alle neuen Nachrichten lesen und schon gar nicht immer sofort darauf antworten. Ja, ernsthaft, du musst nicht immer erreichbar sein und die Welt wird sich auch weiterdrehen, wenn du gerade keine Zeit oder Lust hast, zu reagieren. Wenn du das vorlebst und auch von anderen nicht erwartest, immer und überall erreichbar sein zu müssen, pendelt sich da meiner Erfahrung nach ein wunderbares Verständnis füreinander ein. (»Lass dir ruhig Zeit mit dem Antworten.«)

Oh, und für die Unverbesserlichen: Im Normalfall kannst du Messenger-Apps so konfigurieren, dass dein Gegenüber nicht sehen kann, ob du die Nachricht schon gelesen hast oder nicht. Auch das kann den Druck mindern, sofort antworten zu müssen.

#5: Schalte Push-Benachrichtigungen für Gruppenchats stumm

Gruppenchats sind echt der Gipfel der Ablenkung. Überlege dir gut, in welchen Gruppenchats du wirklich sein möchtest und stelle die Push-Benachrichtigungen möglichst auf stumm. Nichts Schlimmeres als dauerhafte Ablenkung durch minütlich neu eintrudelnde Nachrichten. Meine Meinung.

#6: Werde dir über deine Smartphone-Zeiten bewusst

Weißt du, wie viel Zeit du tatsächlich am Handy verbringst? Und auch womit? Es gibt diverse Tracking-Apps, mit denen du dir in schönen Grafiken Statistiken auf Tagesbasis anzeigen lassen kannst, wie lange du an deinem Smartphone hängst und was du dabei so tust. Ich habe das eine Zeit lang ausprobiert und fand es sehr aufschlussreich. Irgendwann habe ich allerdings die Tracking-App selbst deinstalliert und stattdessen auf Instagram konfiguriert, eine Warnung zu erhalten, sobald ich bei einer Stunde Nutzungsdauer angelangt bin. Instagram ist nämlich mein persönlicher Scroll-Sumpf.

#7: Versuche leere Zeiteinheiten nicht ständig mit dem Smartphone zu überbrücken

Bei Raucher*innen gibt es ein ganz ähnliches Verhalten. Fast automatisch wird die Zigarette angezündet, sobald eine leere Zeitlücke auftaucht, zum Beispiel auf dem Fußweg zwischen Haltestelle und Ziel oder beim Warten auf die Straßenbahn. Bei der Smartphone-Nutzung gibt es ein ähnliches Phänomen. Das Smartphone wird gezückt während der Bahnfahrt, beim Warten auf den Wasserkocher oder auf dem Klo. (Mal ehrlich, wer hat es noch nicht getan?) Gut, bei der Bahnfahrt wirst du wohl irgendwann aussteigen, bei anderen Warteabschnitten passiert es allerdings allzu leicht, dass du in den Tiefen des Smartphones versumpfst, obwohl du ja nur ganz kurz dran wolltest. Ich jedenfalls habe das aktuell noch nicht so gut im Griff. Aber ich arbeite daran, nicht jegliche Wartegelegenheit für kurze Social-Media-Momente zu nutzen, sondern mir lieber ganz bewusste Zeitslots dafür festzulegen.

#8: Setze dir bewusste Offline-Zeiten

Ein Urlaub kann eine gute Gelegenheit sein, um das Handy ebenfalls in den Urlaub zu schicken.

Gönn dir mal eine Handy-Pause!

Digitale Auszeit – Einfach mal den Stecker ziehen

Doch nicht nur ein Urlaub kann eine gute Gelegenheit sein, das Handy für eine Weile in den Flugzeugmodus zu schicken. Auch im Alltag lassen sich bewusste Offline-Zeiten integrieren, zum Beispiel Flugzeugmodus ab 21 Uhr und/oder morgens ohne Smartphone in den Tag starten und erst ab einer gewissen Uhrzeit die Benachrichtigungen checken. Ich habe hierbei noch sehr großes Potenzial. Abends das Handy weglegen funktioniert bei mir definitiv besser als der Versuchung zu widerstehen, direkt nach dem Aufwachen den Offline-Modus auszuschalten.

Podcast-Folge zum Thema von Jasmin Mittag:
Minimalismus JETZT! Digitale Achtsamkeit: Eine Herausforderung

Interessanter Blog-Artikel zum Thema vom genugteam:
Digitaler Minimalismus: Tipps für digitales Aufräumen

Inspiration für dein bewusstes digitales Leben von Marcus Schumacher:
@bewusst_digital_leben auf Instagram

Ein interessanter Tipp von Dresden Mutti:
Ein Trick, um die Handysucht zu überwinden

Wie sieht’s bei dir aus?

Wie ist es um deine Smartphone-Nutzung so bestellt? Und welche Punkte fallen dir persönlich beim Thema Digitaler Minimalismus ein? Ich freue mich über deine Meinung zu dem Thema.

Frau Lyoner


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