Nehmen wir an, du stehst vor einem neuen potentiellen Abenteuer in deinem Leben. Vielleicht hast du ganz viele Ideen und Vorstellungen, aber mindestens genauso viele Zweifel, ob und wann du deine Gedanken in Taten umsetzen möchtest. Du zerbrichst dir den Kopf darüber, wann der richtige Zeitpunkt sein könnte und fragst dich, ob du (für was auch immer) schon bereit bist und woran du das überhaupt erkennen würdest.

Kennst du schon meinen Blog Post über das Hinauszögern von Entscheidungen?
Entscheidungen treffen – Warum langes Zögern nicht zu empfehlen ist

Was ist, wenn es gar keinen »richtigen« Zeitpunkt gibt?

Vorbereitung und Planung ist schon ganz nett. Ich würde eher nicht empfehlen, mal ganz spontan nach Australien auszuwandern, um Wombats zu erforschen, ohne sich vorher ein paar Gedanken gemacht zu haben.
Wie ich jetzt ausgerechnet auf Wombats komme? Das liegt vermutlich an einem Kinderbuch, durch das ich neulich gelernt habe, dass Wombats würfelförmigen Kot produzieren – ja wirklich!

Ist dein Zögern allerdings nur darin begründet, um jeden Preis ein Scheitern zu verhindern, wird der richtige Zeitpunkt vermutlich nie kommen. Der Mensch wächst mit seinen Aufgaben – wie es so schön heißt – und in manchen Fällen, fühlen wir uns erst bereit aufzubrechen, nachdem wir schon losgegangen sind.

Wege entstehen, indem man sie geht. Ein Zitat nach Antonio Machado, das oftmals Franz Kafka zugeordnet wird.

Ich finde, das Elternsein ist ein gutes Beispiel dafür. Eigentlich bist du nie bereit, bis du mittendrin steckst. Du kannst dir Geschichten anderer Eltern anhören, Bücher lesen oder wild phantasieren. Aber was Elternsein wirklich bedeutet, was alles auf dich zukommt, wie es sich anfühlt, das alles weißt du im Grunde erst, wenn es soweit ist.

Selbiges gilt natürlich nicht exklusiv nur für’s Elternsein, sondern kann für alle möglichen kleinen und großen Abenteuer im Leben zutreffen.

Wie ein Growth Mindset dir bei Entscheidungen helfen kann

Carol Dweck, eine amerikanische Psychologin, hat die Theorie des Growth Mindset (dynamisches Selbstbild) und Fixed Mindset (statisches Selbstbild) geprägt. Vereinfacht gesagt unterscheiden sich diese beiden Mindsets folgendermaßen:

Wer ein Growth Mindset (dynamisches Selbstbild) hat…

  • glaubt daran, seine Fähigkeiten durch stetige Übung ausbauen zu können.
  • stellt sich gern neuen Herausforderungen.
  • sieht Fehler als Lernchance.

Wer ein Fixed Mindset (statisches Selbstbild) hat…

  • glaubt an angeborene Talente und Begabungen.
  • meidet neue Herausforderungen.
  • sieht Fehler als Bedrohung und versucht daher, sie zu vermeiden.

Das bedeutet übrigens nicht, dass ein Mensch zu jeder Zeit immer nur einem einzigen Mindset zugeordnet werden kann. Es kann sehr abhängig von Situation und Kontext sein, ob man gerade eher auf Basis eines Growth oder Fixed Mindsets denkt und handelt.

Mehr zum Thema Growth Mindset findest du hier:
Übung statt Talent – Wie du ein Growth Mindset entwickelst

Was das für Entscheidungen bedeutet?

Wenn du mit einem Growth Mindset an Entscheidungen herangehst, kannst du dich von der Idee verabschieden, hundertprozentig vorbereitet sein zu müssen, um dich auf eine neue Sache einzulassen.

Stattdessen könnte dein Herangehen eher so aussehen:

»Mag sein, dass ich dies und jenes noch nicht kann. Aber das macht gar nichts, denn ich werde es mit der Zeit lernen. Wichtig ist meine Begeisterung für das Vorhaben. Ich vertraue darauf, dass ich an den neuen Herausforderungen wachsen werde.«

Es mag sich vielleicht weiterhin wie ein Sprung ins kalte Wasser anfühlen, aber zumindest kann dir ein Growth Mindset als wärmender Neoprenanzug dienen ;-)

Frau Lyoner


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