Von Briefen und Glückwunschkarten, Souvenirs aus dem Urlaub bishin zu alten Schulheften – Erinnerungsstücke können vielfältig sein.

Manches wird erst gut, wenn wir es gut sein lassen. Ein Zitat von Ernst Ferstl.)

Und im Laufe des Lebens häuft sich so einiges an, das mit Erinnerungen und Emotionen behaftet ist. Doch nicht nur aus Platzgründen macht das Ausmisten dieser besonderen Gegenstände Sinn, sondern vor allem um emotionalen Ballast loszulassen und bestimmte Kapitel deiner Vergangenheit abschließen zu können.

Loslassen lernen:
Warum ich meine Tagebücher aussortiert habe

Teilweise kann das Ausmisten von Erinnerungsstücken eine echte Herausforderung sein, weshalb ich dir hier sieben Fragen mitgeben möchte, die dir das Ausmisten von Erinnerungsstücken vielleicht ein wenig erleichtern.

1) Schaust du jemals wieder rein?

Theoretisch kannst du schon all deine alten Schulhefte, Kritzeleien und anderen erinnerungsbehafteten Papierkram behalten. Doch wenn du nicht langfristig einen extra Lagerraum mieten möchtest, empfiehlt es sich doch, ehrlich zu dir selbst zu sein und das auszusortieren, was du vermutlich sowieso nie wieder anschauen wirst.

2) Zieht dich der Anblick runter?

Kennst du Marie Kondo und ihr KonMari-Prinzip für’s Aussortieren? Dabei geht es darum, alle Gegenstände gehen zu lassen, die dich nicht glücklich machen. Sich bei einem Kochlöffel oder Hammer die Frage zu stellen »Macht dieser Gegenstand mich glücklich?« kann sich befremdlich anfühlen. Doch für Erinnerungsstücke sollte genau das die Devise sein. Hast du Erinnerungsstücke, die dich mental runterziehen, wenn du sie anschaust oder in die Hand nimmst? Dann tu dir selbst einen Gefallen und verabschiede dich von ihnen.

3) Löst es keinerlei Emotion aus?

Vielleicht hast du auch Erinnerungsstücke, die dich nicht runterziehen, die aber auch sonst nicht wirklich eine emotionale Regung in dir erzeugen. Kein Schmunzeln, kein Kribbeln, keine Gefühl von Wärme. Wenn du bei einem Erinnerungsstück quasi keinerlei Emotionen verspürst, kannst du dir die weitere Aufbewahrung eigentlich sparen.

4) Weißt du überhaupt noch, was es damit auf sich hatte?

Von wem ist denn dieser Brief? War ich wirklich auf diesem Konzert? In welchem Urlaub habe ich das bloß gekauft? Erinnerungsstücke, die deiner Erinnerung für bestimmte Ereignisse oder Personen nicht auf die Sprünge helfen, kannst du vermutlich leichten Herzens ziehen lassen.

5) Hast du zigfache Ausführungen davon?

Photos, Skizzen, Konzertkarten oder was auch immer. Wenn du von Erinnerungsstücken einer Kategorie zigfache Ausführungen hast – und vor allem wenn du weißt, da wird noch reichlich Nachschub kommen – ist es vielleicht eine Überlegung wert diese Erinnerungsstücke nach Best-Of oder ersten Malen zu sortieren und den Rest gehen zu lassen.

6) Brauchst du das wirklich als physischen Gegenstand?

Diese Frage ist besonders bei Platz raubenden Gegenständen relevant: Wie ist das Verhältnis von investiertem Platz zu emotionalem Wert? Ist es dir das wert? Reicht nicht vielleicht auch ein Photo des Gegenstands als Erinnerungsstütze? Genügt bei einer größeren Sammlung nicht vielleicht nur ein kleiner Teil der Gesamtsammlung?

7) Möchtest du diesen Teil deines Lebens wirklich festhalten?

Liebesbriefe von Verflossenen, alte Tagebücher oder Unterlagen aus dem abgebrochenen Studium. Wie viel haben diese Gegenstände noch mit deinem jetzigen Leben zu tun und warum möchtest du diese unbedingt be- und festhalten? Nutze diese Erinnerungsstücke, um zu reflektieren, was dir wichtig für dein jetziges Leben ist, warum dich gewisse Erinnerungen nicht loslassen und inwieweit diese noch in dein Hier und Jetzt passen.

»Wir müssen das Leben loslassen, das wir geplant haben, damit wir das Leben leben können, das uns erwartet.«
Joseph Campbell

Frau Lyoner


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