Seit bei mir die Mikroplastik-Krise losgebrochen ist, haben sich bei uns zuhause einige Dinge verändert. Nach wie vor fällt (Plastik-)Müll zu Genüge an, aber es ist doch merklich weniger geworden, was sich in der gesunkenen Frequenz des Müllrausbringens zeigt. Das betrachte ich definitiv als Erfolg, auch wenn wir noch großes Potenzial nach oben haben.

Ich habe das Gefühl, sobald man erst einmal beginnt, sich mit der Thematik auseinanderzusetzen, nimmt man einen ganz anderen Blickwinkel ein und bemerkt, wie omnipräsent Plastik und (unnötige) Verpackungen eigentlich sind. Dadurch folgt dann fast automatisch ein Schritt nach dem anderen. Eine tolle Informationsquelle für mich blutigen Anfänger ist dabei unter anderem der Blog von Frau Schubert Besser leben ohne Plastik, den ich sehr empfehlen kann.

7 einfache Maßnahmen für weniger (Plastik-)Müll in der Küche

Heute möchte ich sieben super einfache Maßnahmen vorstellen, die bei uns erfolgreich den (Verpackungs-)Müll in der Küche reduziert haben. Maßnahmen, die so einfach wie wirkungsvoll sind – genau richtig für einen faulen und konsequent inkonsequenten Menschen wie mich ;-)

Hinweis: Alle im Folgenden genannten Produkte sind von mir selbst gekauft und für gut befunden.

Durch einfache Tipps zu weniger Verpackungsmüll in der Küche

1. Wiederverwendbare Beutel statt Einwegtüten

Zum Einkaufen lieber Rucksack oder Tasche mitzunehmen, statt sich Plastiktüten anzulachen, ist jetzt keine große Neuigkeit. Trotzdem kommen natürliche Lebensmittel wie Obst und Gemüse gerne in unnötiger Verpackung daher. Diese im schicken Jutebeutel umherzutragen, ist dann fast schon ein wenig ironisch.

Obst und Gemüse ist bereits durch eine natürliche Schale geschützt, wozu braucht’s also Plastikverpackungen/-tüten, die kurz nach dem Einkauf im Müll landen? Echt unnötig. Um Obst und Gemüse unverpackt zu kaufen, muss man dabei nicht einmal einen speziellen Laden aufsuchen. In jedem 0815-Supermarkt bekommt man so gut wie alles an Obst und Gemüse auch in einer unverpackten Variante. Bei geringen Stückzahlen kann man diese problemlos lose auf das Kassenband legen, bei größeren Mengen gibt es tolle wiederverwendbare Beutel.

Ich selbst nutze sowohl Baumwollbeutel von Waschbär als auch Mehrwegnetze von Edeka und finde beide Varianten super praktisch.

Durch meine neu gewonnene Verpackungsachtsamkeit habe ich ebenfalls begonnen, deutlich häufiger den bei uns ansäßigen Wochenmarkt aufzusuchen, der drei Mal die Woche genau um’s Eck stattfindet und viel näher als der nächste Supermarkt ist. Diesen Luxus hat natürlich nicht jeder. Auf Wochenmärkten bekommt man normalerweise so gut wie alles an Obst und Gemüse verpackungsfrei und unterstützt auch noch eher regionale Erzeuger. Zugegeben, ein bisschen teurer ist der Einkauf auf dem Wochenmarkt (zumindest auf dem hiesigen) im Vergleich zum 0815-Supermarkt schon. Aber ganz ehrlich, wenn man an sinnlosen Käufen spart – Brauche ich das wirklich? – kann man das gesparte Geld auch für Lebensmittel zum Nicht-Dumpingpreis einsetzen.

2. Pfandglas statt Plastik oder Tetrapak

Wie ich es schon im letzten Blog Post beschrieben hatte, war das für uns ein sehr wichtiger Schritt zu deutlich weniger Müll: Milch, Joghurt, Sahne gibt’s auch im Mehrwegglas. Wozu also Plastikbecher oder Tetrapak kaufen und unnötigen Verpackungsmüll erzeugen?

3. Frischetheke statt Plastikverpackung

Ich habe festgestellt, dass deutlich weniger Verpackungsmüll anfällt, wenn man Fleisch, Wurst und Käse an der Frischetheke kauft statt in eingeschweißten Plastikverpackungen. Der nächste Schritt für noch weniger Verpackungsmüll liegt auf der Hand: Eigene Behältnisse mitbringen und direkt ohne Verpackung einkaufen. Allerdings habe ich da bisher noch große Hemmungen vor und habe mich noch nicht zu fragen getraut. Irgendwie werde ich diese Hemmung aber noch überwinden, da bin ich zuversichtlich. Ich weiß, das ist nur so eine Sache in meinem Kopf.

Selbiges gilt natürlich auch für Backwaren: Brot beim Bäcker zu kaufen, spart die Plastiktüte im Vergleich zum eingepackten Brot aus dem Supermarkt. Das Brot direkt in den mitgebrachten Baumwollbeutel zu packen, spart die komplette Bäckertüte. Und falls doch eine anfällt:

4. Verpackung wiederverwenden statt wegwerfen

Da wir mittlerweile den Biomüll konsequent vom Restmüll trennen, ist unser Restmüll recht überschaubar und eher trockener Natur. (Eine Ausnahme stellen da leider die Windeln des kleinen Fräuleins dar, aber das ist ein anderes Thema, das mich ziemlich wurmt und sich hoffentlich in absehbarer Zeit von selbst erledigt.) Für den normalen Restmüll lassen sich Bäckertüten prima als Mülltüten umfunktionieren. Geeignet sind auch andere Verpackungen, denn wenn diese sowieso schon anfallen, kann man sie zumindest noch wiederverwenden. Ein gutes Beispiel neben der Bäckertüte ist z.B. auch die Verpackung von Klopapier.

Zack, extra Plastikmüll in Form von Mülltüten (aka Tüten direkt für die Tonne) gespart.

Auf Mülltüten für den Wertstoffmüll verzichten wir mittlerweile sowieso. Wir haben einen Mülleimer mit zwei herausnehmbaren Eimern, daher kann man den Müll genauso gut direkt im Eimer hinausbringen.

Oh und nur so am Rande zum Thema Mülltüten: Vorsicht vor kompostierbaren Mülltüten für die Biotonne – Die gehören da nicht rein!

5. Taschentuchbox statt Einzelpackungen

A propos Restmüll: Bei uns besteht dieser hauptsächlich aus Taschentüchern – Kinder nennt man nicht umsonst Rotznasen. Klar, optimalerweise würde man zum Nase putzen einfach waschbare Stofftaschentücher verwenden und gar keinen Müll erzeugen, aber das ist für mich (bisher) noch nicht vorstellbar, muss ich gestehen. Irgendwie ekelt mich der Gedanke.

Doch zumindest besitzen wir mittlerweile Recycling-Taschentücher in der Papierbox vom dm und reduzieren so den Verbrauch der Taschentücher in einzelnen Plastikverpackungen, umgeben von noch mehr Plastik. Für unterwegs habe ich diese Einzelpackungen noch einstecken, aber habe mir vorgenommen, mich auch da zeitnah um eine Alternative zu kümmern.

6. Pragmatische Abdeckung statt Frischhaltefolie

Frischhaltefolie empfinde ich persönlich als echt unnötig. Lebensmittel können auch prima in Tupperdosen, (Weck-)Gläsern oder anderen Behältern frisch gehalten werden. Will man Essensreste auf einem Teller oder in einer Schüssel aufbewahren, greift man einfach zu einem passenden Teller oder (Kochtopf-)Deckel als Abdeckung. Bei großen Auflaufformen, tut’s je nach Lebensmittel unter Umständen auch ein Küchenhandtuch.

Ansonsten gibt es als plastikfreie Alternative zu Frischhaltefolie noch Bienenwachstücher, mit diesen habe ich selbst allerdings noch keine Erfahrung.

7. Leitungswasser statt Plastikflasche

Ich trinke eigentlich schon immer hauptsächlich Tee oder stilles Wasser. Bis ich vor einer ganzen Weile auf den Trichter kam, dass Leitungswasser es genauso tut – selbst ohne Entkalker und trotz des kalkhaltigen Wassers in unserer Region. Wenn man bedenkt, was man so alles über Wasser in Plastikflaschen liest und hört, da ziehe ich doch lieber Kalk vor.

Klar, man bekommt stilles Wasser auch in Glasflaschen, aber wozu? Leitungswasser zu trinken spart Geld und Schlepperei. Ja, ab und zu gönne ich mir schon auch Sprudel, Saft oder ein Softgetränk aus der Glasflasche, aber das ist eben nur ein Bruchteil dessen, was ich an Getränken zu mir nehme.

Auch für unterwegs gibt’s zuhauf tolle Auswahl an Glas- oder Edelstahlflaschen, die man sich zuhause mit Leitungswasser füllen kann. Ich selbst nutze eine Edelstahlflasche der Marke Mizu und kann mich nicht beklagen.

Frau Lyoner


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